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IQ-Jännerrallye, Freistadt 2007
Saisonauftakt mit vielen Problemen...

Statt Schnee, wie im Vorjahr, gab es heuer beim 25. Jubiläum der IQ-Jännerrallye 10 Grad Plus und massenhaft Schlamm. Es zeigte sich schon beim Besichtigen, dass die Rallye heuer nicht einfach werden würde. Von den rund 120 Startern hatten gerade einmal sechs Diesel-Teams die Reise ins Mühlviertel angetreten um erste Punkte für die Meisterschaft zu sammeln.

Unsere Hauptkonkurrenten waren Michi Böhm mit seinem Fiat Stilo und Bernhard Spielbichler in einem Golf IV TDi aus dem Stall des VW Rallyeteam. Unser Ziel war der zweite Platz, da unter normalen Umständen die Kombination Böhm - Stilo, nicht zu schlagen ist.

Wie für Winterrennen üblich, hatten wir im Vorfeld der Rallye die serienmäßige Bremse eingebaut, die bei Schnee, bzw. niedrigen Temperaturen völlig ausreichend ist. Ansonsten war nicht viel am Auto zu tun, seit der Steiermarkrallye war alles einsatzbereit. Damit uns jedoch nicht langweilig wurde, beschlossen wir zwei Wochen vor dem Rennen noch einen Autotransporter der Fa. Seat Kucher instand zu setzen. Wir investierten dabei zusammen ca. 120 Arbeitsstunden, wobei sich vor allem Geschäftsführer Gerwald Kucher richtig hineinkniete. Am Sonntag vor der Abreise erledigte er noch bis 4 Uhr früh die letzten Arbeiten und um 9 Uhr ging's los Richtung Freistadt.
Unsere Unterkunft bezogen wir wieder bei Fam. Eder in Tragwein, wo wir wie immer herzlich aufgenommen und bewirtet wurden.

Von Sonntag bis Mittwoch wurden die Strecken, die sich teilweise stark von denen des Vorjahres unterschieden, intensiv besichtigt. Vor allem die langen Prüfungen gefielen mir außerordentlich gut. Da die Verhältnisse überwiegend trocken waren, bauten wir am Donnerstag wieder die große Bremsanlage ein, die noch kurzfristig von unseren Mechanikern Thomas Ragger und Stefan Weißegger, nach einer gründlichen Wartung der Fa. Zele-Racing, mit nach Freistadt genommen wurde.

Am Donnerstagabend wurde dann die erste SP, Trölsberg, gestartet. Dieser, mit 9,23 km relativ kurze Rundkurs, war nicht wirklich anspruchsvoll, trotzdem ging ich die Sache übervorsichtig an und dementsprechend schlecht war auch die Zeit. Bereits hier machte sich ein Schlagen beim Anbremsen bemerkbar.

Die beiden ersten Prüfungen am Freitagmorgen verliefen ähnlich, ich war zu vorsichtig und vor allem die Bremse machte mir richtig Sorgen. Beim folgenden Service wechselten wir links vorne die Bremsscheibe, was jedoch auf den nächsten Prüfungen keine Verbesserung zur Folge hatte. Einigermaßen verunsichert wechselten wir beim 50-minütigen Service am Freitagnachmittag die komplette Bremsanlage an der Vorderachse. Der kleine, serienmäßige Bremssattel ist schwimmend gelagert, was das Schlagen etwas kompensierte.

Neu motiviert starteten wir zu den nächsten Sonderprüfungen, wo wir auch leicht auf den zweiten Platz aufholen konnten, doch schon stellte sich das nächste Problem ein: die Spur war verstellt. Mit 8 mm Vorspur mordeten wir fünf Reifen, bis das Problem behoben werden konnte. Die Prüfungen am Freitagabend gefielen mir außerordentlich gut, schade, dass wir nicht voll attackieren konnten.

Der Samstag bestand aus sieben, relativ langen Sonderprüfungen. Gestartet wurde um 7 Uhr früh zu den Prüfungen Pierbach - Mötlas (17 km) und Arena - Haid - Unterweißenbach (22 km), die jeweils zwei Mal befahren wurden. Die Probleme beim Anbremsen blieben und nach einigen Attacken, die jedoch nur kleine Teilerfolge brachten, beschlossen wir auf der sicheren Seite durchzufahren.

Die letzten drei Sonderprüfungen hatten es noch richtig in sich. Zunächst wurde die mit 29 km längste SP der Meisterschaft befahren. Diese traumhafte Prüfung beendeten wir trotz massiver Überhitzung der Bremsen auf Rang 2. Links vorne zerbröselten uns die Bremsbeläge vollständig, sodass wir die vorletzte SP links quasi ohne Bremsleistung absolvieren mussten. Im fälligen Service vor der letzten Prüfung, wiederum die 29 km lange, wurde die Bremse komplett erneuert. Trotz vorsichtiger Fahrweise überhitzte sie jedoch wieder, die Bremsflüssigkeit kochte und die Bremsanlage fing im Ziel Feuer. Durch rasches Weiterfahren nach der Zeitkontrolle entstand dadurch jedoch kein Schaden und so erreichten wir trotz aller Schwierigkeiten das Ziel.

Die Erleichterung am Samstagabend war dementsprechend groß. 8 Punkte zu Saisonbeginn bedeuteten ein versöhnliches Ergebnis.

Den größten Anteil an diesem Resultat hatten diesmal eindeutig unsere Mechaniker, die inzwischen jede Menge Erfahrung mitbringen und alle erforderlichen Arbeiten gründlich, schnell und souverän erledigten. Vielen Dank an die beiden!

Das nächste Rennen findet Ende März im Lavanttal statt, unser Ziel lautet weitere Punkte für die Meisterschaft zu sammeln und unter den Top 3 zu landen. Das wird allerdings wieder etwas schwieriger, denn es werden bis zu 15 Starter in der Dieselklasse erwartet, und auch die bärenstarken Diesel Kit-Cars werden wieder zum Einsatz kommen.

Günther Jörl

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