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Pirelli Lavanttal-Rallye, Wolfsberg 2005

Bericht der Lavanttal-Rallye 2005


Anfang April - Frühlingserwachen, Tauwetter und grüne Wiesen bedeuten Rallyezeit im Lavanttal und für uns bereits das dritte Rennen in der noch jungen Saison.

Nach dem Wintercup wurden die meisten Verschleißteile getauscht und der Peugeot in erstklassigen Zustand versetzt.
Außerdem testeten wir neue Reifen und stiegen von Pirelli auf Michelin um.

Ab Dienstag durften die fünf Sonderprüfungen, die mehrfach befahren wurden, besichtigt werden. Zahlreiche junge Fans säumten bereits vor dem eigentlichen Start den Straßenrand um möglichst viele Autogrammkarten zu erhaschen.
Die Prüfungen führten teilweise bis auf 1400 Höhenmeter und durch kleinere hochgelegene Ortschaften, was bei den Autogrammjägern einen extremen, bereits verloren geglaubten lavanttaler Dialekt zutage förderte, wie er sonst nur noch von der Ö3 Comedy-Abteilung zu hören ist. Die qualmenden Bremsen nach einer recht zügigen Kontrollfahrt wurden beispielsweise mit der Aussage "Off he, ba da Bremsn wulkts weg!" kommentiert, was sofort blankes Entzücken, und ein nicht gekanntes Heimatgefühl auslöste.

Da die Lavanttal-Rallye heuer erstmals auch zur slowenischen Meisterschaft zählte, starteten 128 Teams zu den 13 Sonderprüfungen.
In der Klasse N1 waren wir allerdings nur zu zweit, lediglich Wolfgang Werner im Suzuki Swift GTI nahm die Anreise aus Wien auf sich, um an einer der schönsten Rallyes Österreichs dabei zu sein.
Angesichts dieser Ausgangslage hieß das Ziel eindeutig Klassensieg. Ich war mir meines Heimvorteils sehr wohl bewusst und ging mit einigem Selbstvertrauen und sehr motiviert in dieses Rennen.

Am Freitagnachmittag wurden die ersten vier SP's, die ich beinahe auswendig kannte, gefahren. Auf Sonderprüfung 4 gab es dann eine gehörige Schrecksekunde als wir nach zu starkem schneiden einer Kurve einen Stein trafen. Über zwei Drittel der 21 km langen Prüfung hatten wir mit enormen Vibrationen an der Vorderachse zu kämpfen, die schlussendlich in einen kapitalen Reifenschaden mündeten, glücklicherweise aber erst nach der SP. Obwohl wir auf allen Prüfungen einen zuvor gestarteten Suzuki Ignis überholen mussten, erarbeiteten wir uns einen Vorsprung von 50 Sekunden, wir profitierten allerdings auch von der falschen Reifenwahl unseres Konkurrenten.
Vor allem freute mich jedoch das beachtliche Zwischenergebnis in der Gesamtwertung: Platz 66 von 111 Teams, die den Tag 1 beenden konnten.

An Tag zwei standen drei Sektionen zu je drei SP's am Programm. Vor allem der Rundkurs Eitweg-Mosern war für uns Fahrer und wohl auch für die unzähligen Fans am Streckenrand ein echter motorsportlicher Leckerbissen. Obwohl bei diesen Prüfungen vor allem Fahrzeugleistung gefragt war, konnten wir das Tempo der durchwegs stärkeren Fahrzeuge mitgehen und ansprechende Zeiten erzielen.
An den letzten drei Sonderprüfungen war dann taktieren angesagt, Wolfgang Werner machte einiges an Zeit gut, trotzdem konnten wir die Klassenwertung mit 17 Sekunden Vorsprung für uns entscheiden.
Die Gesamtwertung beendeten wir am 57 Rang von 87 "überlebenden" Teams.

Herzlichen Dank an die Sponsoren für die großzügige Unterstützung bei unserer Heimrallye, sowie bei unseren Mechanikern Thomas Ragger und Stefan Weißegger, die sich immer wieder die Zeit nehmen uns zu den Rennen zu begleiten.


Günther Jörl

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