Downloads | Saison 2010 | Promo Video   Endergebnis 2010 | Gästebuch | Impressum | Datenschutzerklärung |
Bosch-Rallye, Pinggau

Highspeed-Rennen in Pinggau


Nach unserem 2. Rang beim Heimrennen im Lavanttal kamen wir als zweitplatzierte der Dieselmeisterschaft zum dritten Mal nach Pinggau zur Bosch Super-plus Rallye. Allerdings teilten wir Platz 2 mit Steiner / Bachmayer, die mit einem Skoda Fabia bei der Jännerrallye hinter Böhm / Tomasini Rang 2 erzielen konnten.

Die Bosch-Rallye war für uns in den vergangenen Saisonen immer ein schwieriges Unterfangen, da wir im Vergleich mit den Diesel KitCars relativ wenig Motorleistung haben, und die Streckencharakteristik den starken Autos sehr entgegen kommt. Heuer sind die Golf IV KitCars allerdings nicht mehr homologiert, wodurch wir uns zumindest Rang 2 hinter Böhm / Tomasini mit ihrem Fiat Punto zutrauten, die aufgrund ihrer technischen Überlegenheit und auch durch ihr Können, das neidlos anerkannt werden muss, zu favorisieren waren.
Unsere weiteren Konkurrenten waren Bernhard Spielbichler / Eva Mühlberger / Golf V, Alfred Leitner / Richard Schützner / Fiat Stilo, Walter Kunz / Petra Kunz / Golf V und Erich Weber / Martin Pucher /VW Golf V.

Am Donnerstagmorgen der Rallye-Woche traten wir die Reise nach Pinggau an. Da der Start erst am Freitag um 17 Uhr erfolgte, war noch genug Zeit zum Besichtigen, was wir auch intensiv betrieben, obwohl wir währendessen einmal den Auspuff am Besichtigungsauto verloren, was allerdings kurzfristig von einer Werkstatt in Pinggau repariert wurde.

Den Auftakt zur Rallye machte wie jedes Jahr der kurze Rundkurs mitten in Pinggau, welcher nicht ganz optimal verlief, aber ich baruche immer ein bis zwie Prüfungen um mich wieder ans Auto und das Tempo zu gewöhnen. Danach stand die SP Rohrbach mit einem kurzen Rundkurs und einer sehr langen Ausfahrt am Programm. Auf dieser Prüfung hatten wir bereits die erste Schrecksekunde, als wir bei einer engen Abzweigung die quer gegen die Böschung rutschen. Der Einschlag war recht heftig, glücklicherweise beschädigten wir den Ibiza dabei nicht.

Der Rundkurs Pinggau und Rohrbach wurden danach noch einmal gefahren, SP4, also Rohrbach-2, wurde bereits in vollständiger Dunkelheit absolviert. Noch dazu hatte es kurz vor dem Start am Anfang der SP geregnet. Mit den harten Slicks bereift, rollte ich derart langsam über den kurzen Rundkurs, dass ich die Befürchtung hatte eingeholt zu werden, was allerdings ausblieb. Offensichtlich hatten unsere Konkurrenten dieselben Probleme mit den äußerst rutschigen Bedingungen...

Am Ende des ersten Tages führten, wie erwartet, Böhm / Tomasini mit gut einer Minute Vorsprung auf uns, mit 15 Sekunden knapp dahinter lauerten Spielbichler / Mühlberger. Der Kampf um Rang 2 machte sehr viel Spaß, endlich wurde wieder um Sekunden gekämpft.

Voll motiviert starteten wir in den zweiten Tag, der mit zwei kurzen Prüfungen begann. Die erste SP beendeten wir mit 13 Sekunden Vorsprung auf Spielbichler, der mit einem Stabilisator-Defekt zu kämpfen hatte. Auf der nächsten Prüfung konnte er allerdings mit knapp 10 Sekunden einbdrucksvoll zurückschlagen. Mit dem Vorhaben voll zu attackieren, starteten wir in die nächste Sektion, wiederum die selben kurzen Prüfungen. Wie zuvor konnten wir zunächst unseren Vorsprung ausbauen, verloren danach aber wieder Zeit.
Somit ging's mit 17 Sekunden Vorsprung zum langen Mittagsservice.

Am Nachmittag standen jeweils zwei Mal die Prüfungen Haideggendorf mit einer legendären Sprungkuppe, und der mit 25 km sehr lange Rundkurs um Pinggau am Programm. Der lange Rundkurs beinhaltete bei der Ausfahrt eine engen Kehre, die wir mit unserem Lenkeinschlag nicht in einem Zug durchfahren konnten. Zusätzlich kommt man quasi im Schritttempo zu dieser Kurve, was auch den Einsatz der Handbremse unmöglich macht. Spielbichler würde dieses Problem nicht haben, die 17 Sekunden Vorsprung waren also sehr knapp...

Haideggendorf absolvierten wir ohne Probleme, waren allerdings relativ verhalten unterwegs, Spielbichler war am aufholen... Danach ging's zum ersten Mal über den langen Rundkurs, der bis auf die engen Kurve, in der ich den Ibiza beim reversieren abwürgte, optimal verlief. Durch meinen Fehler war Spielbichler unglaubliche 26 Sekunden schneller und übernahm damit die Führung.

Auch auf SP Haideggendorf-2 war Spielbichler im Golf V um 2 Sekunden schneller, damit war's wohl gelaufen. Die letzte SP wurde nach einigen Unfällen abgebrochen, was uns auch der letzten Chance zurückzuschlagen beraubte.

Alles in allem machte es aber riesigen Spaß mit Spielbichler / Mühlberger um Platz zwei zu kämpfen. Böhm / Tomasini waren übrigens den ganzen Samstag über mit Minimalrisiko unterwegs, holten aber trotzdem alle Bestzeiten - Respekt vor ihrer Leistung!

Die Castrol-Judenburg-Rallye werden wir heuer nicht bestreiten. Wie unsere Herbstsaison aussehen wird, ist noch ungewiss. Wir basteln zurzeit an unserem EVO-Debüt, was noch viel Organisations- und vor allem Überzeugungsarbeit bei den Sponsoren bedeuten wird.

Günther Jörl
© WFR   Rallye-Lexikon | Gebetsbuch |