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Castrol-Rallye, Judenburg 2010

Podestplatz in der Klasse N3 !

Unser erst zweiter Einsatz mit dem Seat Ibiza GTI 16V 'Cupra' endete mit einem vollen Erfolg: Platz 3 in der Klasse der seriennahen Fahrzeuge bis 2 Liter Hubraum!

Insgesamt waren am 4. Juni 2010 bei traumhaften Wetterbedingungen 89 Teams zur 5. Castrol Judenburg-Pölstal Rallye, davon sieben in der Klasse N3, gestartet. Wir waren zuletzt 2007 in Judenburg dabei und mussten daher zwei für uns völlig neue Sonderprüfungen besichtigen: Die SP's 'Katsch - Wieden' und den als 'little Finland' bezeichneten 'Rundkurs St. Georgen' mit zahllosen Sprungkuppen, zwei sehr schöne und anspruchsvolle Sonderprüfungen. Dem Veranstalter ist hiermit ein großes Lob auszusprechen, immer wieder solche Strecken ausfindig zu machen!

Den Auftakt machte am Freitagnachmittag die SP 'Gaberl', eine Bergstrecke die vor allem den Motorradfans nicht unbekannt sein dürfte... Wir starteten voll motiviert mit der Nummer 56 ins Rennen, und das - für mich auf SP1 eher ungewöhnlich - mit vollem Risiko! Die Fahrt war nahezu perfekt! Wir hatten bergauf zwar mit mangelnder Motorleistung zu kämpfen (das sagen alle, ich weiß...), aber von der Linie und den Kurvengeschwindigkeiten her, hatten wir uns wirklich nichts vorzuwerfen...

SP2 dann bereits ein Highlight der Rallye: 'Rundkurs St. Georgen'. Diese Strecke zeichnet sich durch ihre vielen Sprungkuppen aus, die so ziemlich allesamt schwer einzuschätzen waren, schließlich kannten wir diese für uns neue SP nur vom Besichtigen, und da ist man natürlich in Normaltempo unterwegs. Fast alle Kuppen und dahinterliegenden Kurven waren blind anzufahren, dementsprechend 'überlebenswichtig' war ein perfekter Schrieb! Die Passage mit den Kuppen war, aufgrund der Streckenführung als Rundkurs, insgesamt acht Mal zu befahren! Die erste Überfahrt gingen wir deshalb eher gemächlich an, schließlich hatten wir keine Ahnung wie hoch wir abheben würden... Das war auch gut so, denn trotz ziemlich reduziertem Tempo hoben wir bereits bei der ersten Kuppe anständig ab und in dieser Tonart ging's auch weiter, alle paar Fahrsekunden ein Sprung - einfach gewaltig! Auch die Durchschnittsgeschwindigkeit auf diesem Rundkurs war enorm, man möchte gar nicht mehr aus dem Auto aussteigen!

Nach diesen zwei Auftaktprüfungen ging's zurück nach Zeltweg zum Service, Thomas Ragger, der uns auch in unserer siebenten (!) Rallyesaison als Mechaniker treu geblieben ist, erledigte die Arbeiten wie immer perfekt, souverän und ohne jemals Hektik zu verbreiten, in der vorgeschriebenen Zeit.

Danach wiederholten wir die zwei Prüfungen 'Gaberl' und 'Rundkurs St. Georgen', wobei wir beim Rundkurs zwei schnellere Fahrzeuge passieren lassen mussten, was uns viel Zeit kostete...

Danach stand wieder ein Service am Programm und im Anschluss der legendäre 'Rundkurs Judenburg' der mitten durch die Innenstadt führt! Wir freuten uns bereits riesig auf das Spektakel, eine Unterbrechung vor unserem Start und die Warnung vor einer 'massiven Ölspur' in einem Teilstück der Strecke trübten die Vorfreude allerdings gewaltig. Ich war übervorsichtig, was eine sehr schlechte Zeit zur Folge hatte und uns in der Gesamtwertung weit nach hinten warf. Wir beendeten Tag 1 somit an 56. Stelle gesamt, direkt hinter dem sensationell aufgeigenden Ehepaar Adam, die ebenfalls einen Seat Ibiza Cupra pilotierten und bereits über die Erfahrung von 44 Rallyejahren verfügen (!), und Rang 4 in der Klasse.

Der Samstag begann mit zwei Prüfungen, im Raum Scheifling und Lachtal, das hieß früh aufstehen und eine Stunde Verbindungsetappe bis SP6 in Kauf nehmen. Das war weniger angenehm, die Prüfungen machten das aber mehr als wett, denn vor allem 'Katsch - Wieden', aber auch 'Oberwölz - Lachtal' sind sehr selektive Strecken.
In der Gesamtwertung konnten wir uns am Samstagvormittag, an dem diese beiden SP's jeweils zwei Mal, unterbrochen durch ein externes Service in Scheifling, befahren wurden, etwas steigern und waren durchaus zufrieden. Auch war das Glück auf unserer Seite, denn auf SP8 hatten wir einen massiven Abgang zu verzeichnen: mit knapp 100 km/h verließen wir aufgrund von Splitt und Schmutz die Straße in eine Wiese, Gott sei Dank war uns dabei rein gar nichts im Weg, sodass wir unsere Fahrt mit leichtem Zeitverlust gleich wieder fortsetzen konnten, nachdem wir eine Lücke in dem angrenzenden Zaun ausfindig gemacht hatten (siehe Video in der Rubrik 'Multimedia'!). Mit lediglich ein paar Kampfspuren waren wir echt glimpflich davongekommen - wenn uns so was in einem Wald passiert wäre...

Die Nachmittagsprüfungen bestanden ebenfalls aus zwei tollen Strecken mit hohem Schotteranteil: 'Rundkurs Pöls' und 'Oberwinden Möderbrugg'. Wir konnten uns in Pöls weiter steigern und wollten natürlich weiter aufholen! Die nächste Attacke hatte allerdings einen Dreher auf Schotter zur Folge, was uns veranlasste auf den beiden letzten Prüfungen nicht mehr allzu viel zu riskieren und eher das Auto zu schonen, was uns auch gelang!

Wir beendeten die Castrol Judenburg-Pölstal Rallye auf Gesamtrang 48 und Platz 3 in der Klasse N3! Vielen Dank wie immer an unsere Sponsoren und Gönner, wir hoffen euch würdig vertreten zu haben, wenn ihr euch die Fotos und vor allem Onboard-Videos anseht (folgt demnächst auf www.rtj.at), werdet ihr, glaub ich, zufrieden mit uns sein! Danke!

Günther Jörl
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