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OMV Waldviertel-Rallye, Horn

Wir sind Staatsmeister der Division III !!!


Ich kann es heute, zwei Tage nach dem Saisonfinale im Waldviertel, noch immer nicht glauben: WIR SIND DIESEL-POKAL-SIEGER! Dabei hat das Wochenende katastrophal begonnen und wir hatten uns bereits mit dem zweiten Platz abgefunden - aber der Reihe nach...

Die OMV Waldviertel-Rallye ist der einzige Schotterlauf der österreichischen Rallye-Staatsmeisterschaft. Da es zuletzt auf Schotter immer sensationell gelaufen ist, rechneten wir mit einem Top-Ergebnis. Die Fa. Seat Kucher erklärte sich bereit, uns das Rennen vorzufinanzieren, und so reisten wir heuer zum ersten Mal (!) mit, was die Bereifung anbelangt, Top-Material zu einer Rallye, das Fahrzeug selbst war natürlich, wie immer, in erstklassigem Zustand.
Schon beim Besichtigen hatte ich mit dem Zustand der Strecken die volle Freude, grober und feiner Schotter, witterungsbedingt auch viel Matsch und lediglich kurze Asphaltpassagen. Das würden genau mein Wetter und meine Straßenverhältnisse werden! Allerdings wird das Material auf diesem Untergrund auch sehr belastet. Am Donnerstagvormittag riss uns beim Besichtigungsfahrzeug direkt nach dem Krümmer der Auspuff, was allerdings schnell von einer Werkstätte in Litschau repariert wurde.

Am Freitagvormittag schnitten wir die Schotterreifen noch leicht nach, um im tiefen Untergrund mehr Grip zu finden und erledigten noch einige Kleinigkeiten am Auto und zu Mittag begaben wir uns zur Startrampe nach Horn. Bereits nach wenigen Metern auf dem Weg zur Rampe ereilte uns ein Schicksal, das schon unzähligen Rallyeteams passiert ist und immer wieder sowas von ärgerlich ist, aber es geschieht halt immer wieder: wir hatten vergessen die Haubenhalter der Motorhaube zu schließen, diese sprang natürlich auf und die beschädigte die Windschutzscheibe. Glücklicherweise geschah das Ganze bei relativ geringer Geschwindigkeit, sodass die Scheibe nicht vollkommen zersplitterte. Gut, dann starten wir eben mit beeinträchtigter Sicht, was soll man machen...

Nach der Startrampe übersiedelte der Rallyetross ins eine Stunde entfernte Litschau, knapp an der Grenze zu Tschechien. Ich war schon sehr gespannt auf das Verhalten der Schotterreifen, ich hatte im Vorfeld nicht einmal Zeit gehabt diese zu testen...

Zunächst mussten wir noch etwas auf diese Erfahrung warten, denn SP 1 wurde aufgrund eines epileptischen Anfalls eines Streckenpostens abgebrochen, der Notarzt musste auf die Strecke. Wir wünschen dem Betroffenen natürlich alles Gute und dass es ihm wieder besser geht!

Die zweite Sonderprüfung führte über absolut sensationelle 25 km durch den legendären Langauer Forst! Bereits nach wenigen Kilometern hatte ich ein Gefühl für die Schotterreifen und die äußerst schmierigen Verhältnisse. Die Traktion mit den Dingern ist unbeschreiblich, da müsstet ihr schon selber im Auto sitzen um das glauben zu können, geil, geil, geil...!!! Ich kam sofort in den richtigen Rhythmus, der Wolfi hatte die Ansage perfekt im Griff, was auf Schotter aufgrund der permanent instabilen Fahrweise sehr schwierig ist und es war so genial den Seat Ibiza vor den kurven quer zu bringen und dann mit Vollgas Richtung Kurvenausgang zu ziehen!!!

So, damit hat sichs vorerst mit den positiven Aspekten dieser Rallye, denn nach ca. 20 km kamen wir zu einer Stelle, die wir vielleicht etwas zu optimistisch im Aufschrieb hatten, vielleicht war ich aber auch einfach zu schnell... Eine Kurvenkombination, bestehend aus einer relativ engen Links, einer ebensolchen Rechts und einer etwas weiteren Links über eine Kuppe bereitete unserem Waldviertelausflug ein jähes Ende. Ich war bereits in der ersten Kurve zu schnell, dadurch passte die Linie für die zweite Kurve allerdings schon gar nicht mehr und wir cutteten daraufhin die Links über die Kuppe quer und trafen dabei mit dem linken hinteren Rad einen großen Stein, der die Hinterachse derart beschädigte, dass ein Weiterfahren unmöglich wurde.

Schlagartig machte sich pure Frustration breit, der Kampf um die Meisterschaft war beendet, Michael Böhm musste nur noch ins Ziel kommen um sich den Diesel-Titel zu holen. Zwar standen unsere Chancen auch vor dem Start schon relativ schlecht, aber darum kämpfen wollten wir schon...
Dementsprechend down machten wir uns gleich nach dem Crash auf den Heimweg, denn wir hatten mit dem Thema Diesel-Pokal bereits abgeschlossen. Am Samstagvormittag wurde alles in der Garage verstaut, der Ibiza mit seiner verbogenen Hinterachse abgestellt, das Tor geschlossen und ich wollte erstmal gar nichts mehr sehen...

Dann, am Nachmittag, ich war gerade bei einer Geburtstagsfeier mit meiner Familie, das Thema Rallye war abgeschlossen, läutete das Telefon - Caterina Leeb, tätig im Rallyesekretariat, meldete sich mit den Worten "Weißt was grad passiert ist...???" Ich konnte es nicht glauben, bei Michael Böhm / Martin Sztachovics-Tomasini hatte sich ein Vorderrad gelöst ... aus! Unsere Freude war natürlich riesig, für Michi Böhm war's natürlich ein Riesenpech, aber auch wir hatten eine sehr schwierige Herbstsaison...

WIR HABEN UNS IN UNSERER ERSTEN, KOMPLETTEN SAISON DEN ERSTEN TITEL GEHOLT !!!!!

"WIR", das sind folgende Personen, die entweder direkt im Team sind, oder uns in irgendeiner Weise behilflich sind. Ich hoffe ich vergesse niemanden und die Reihenfolge ist sowieso nichtssagend...

Wolfgang Haid (Stamm-Co, Lackierer, Fahrer-Psychiater, keine Ahnung was noch alles...), Marlies Enzinger (Co-Pilotin bei der Castrol, hat uns 8 Punkte verschafft!), Thomas Ragger (Mechaniker, eigentlich Schlosser, kann aber wahrscheinlich jederzeit wo als Mechaniker anfangen, der Typ ist spitze!), Stefan Weißegger (Mechaniker, eigentlich Student, für ihn gilt selbiges wie für den Tom), Robert Hartl (Mechaniker, eigentlich techn. Angestellter, also Bürositzer, wenn er noch ein paar Mal mitfährt, wird er zu den vorgenannten aufschließen!), Peter Wechselberger (Mechaniker bei der Lavanttal, der einzige gelernte Mechaniker der jemals bei einer unserer Rallyes dabei war!), Fam. Haid (stellt uns ein Servicefahrzeug und einiges an Werkzeug zur Verfügung), Fam. Stückler (die geben uns den Serviceanhänger, Bus haben wir noch immer keinen), meine Familie (unterstützt uns finanziell wenns mal zu knapp wird), die Fa. Seat Kucher, insbesondere Gerwald Kucher (Manager, Financee, Mechaniker, alles mögliche halt und v.a. dürfen wir an den Wochenenden immer in die Werkstatt), Markus Höck (auch manchmal Mechaniker zwischen den Rennen), Seat Österreich (Sponsor), efinio Ingenieure (Sponsor), Wohnkeramik Pichler (Sponsor), Tuneline (Motormanagement), baubay (Sponsor), Porsche Bank (Sponsor), Plan Event (Sponsor), Zechner Transporte (Sponsor bei der Castrol), Haumann Kaminbau (Sponsor bei der Castrol), Nanofit (Sponsor bei der Castrol), LKW-Service Hainzl (Sponsor bei der Castrol), Murtaler Nachrichten (Sponsor bei der Castrol), Bernhard Kelz (Manager für die Castrol), OMV (Öl) Gassner Motorsport (so dieses und jenes...), Kurt Forstner (Kleine Zeitung, hat sich heuer sehr um uns bemüht!), Horst Nadles (Unterkärntner Nachrichten, hat auch immer Berichte über uns geschrieben) und last but not least danke an alle unsere Fans!

Vielen Dank auch an alle jene die uns nach dem Rennen gratuliert haben und sich mit uns mitgefreut haben, das bedeutet mir sehr viel...

Also dann bis zur nächsten Saison, die bereits in gut eineinhalb Monaten in Freistadt bei der Jännerrallye beginnt, wir sind die Gejagten ! (klingt gut, oder?)

Günther Jörl

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